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Vater werden

Werdende Väter unterstützen ihre Partnerin während der Schwangerschaft und bei der Geburt ihrer Kinder. Sie sorgen für die materielle Sicherheit der Familie, beteiligen sich aktiv an der Erziehung ihrer Kinder und sind aufmerksame Liebhaber. Viele Männer wollen dies alles aus ganzem Herzen.
Aber womit gehen Männer schwanger, wenn sie Väter werden?
Viele fühlen sich von Zeit zu Zeit von den eigenen Wünschen und den unterschiedlichen Erwartungen, die an sie gerichtet werden, überfordert. Mehrfachbelastungen, die sich aus der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Partnerschaft ergeben, werden immer mehr auch ein Thema für Männer.
Aber: Die vielfältigen Forderungen, Erwartungen, Wünsche und auch Überforderungen, die Vaterwerden und Vatersein mit sich bringen, sind bisher kaum in das öffentliche und private Bewusstsein von Männern und Frauen und Vätern und Müttern eingegangen.

  • Was beschäftigt Sie während der Schwangerschaft?
  • Was bedeutet die Geburt für Sie?
  • Welche Aufgaben und Rollen können Sie bei der Geburt übernehmen?
  • Wie stellen Sie sich Ihr Vatersein vor?

Diesen und Ihren ganz persönlichen Fragen können Sie in der Beratung für (werdende) Väter nachgehen.
Mögliche Antworten finden Sie auch im Papa-Handbuch, einem umfassenden Ratgeber von Vätern für (werdende) Väter und einem Begleiter in der Schwangerschaft und der ersten Zeit mit Kind.

Vater seinbob+hannah

Väter sind unersetzlich!

Väter sind anders als Mütter. Sie bringen eigene Qualitäten, Fähigkeiten, Herangehensweisen in die Erziehung ein. Väter fördern ihre Kinder anders als Mütter. Nicht besser, nicht schlechter – einfach anders!
Und: Kinder, Väter und Mütter profitieren von diesen Unterschieden.

Ihr positiver Einfluss auf die Entwicklung Ihres Kindes:

  • Väter spielen – tendenziell – wilder und körperlicher mit ihren Kindern. Auf diese Weise lernen Kinder, in unvorhergesehenen Situationen gut und schnell zurechtzukommen und kreative Lösungen zu finden.
  • Kinder, die als Drei- bis Vierjährige gern und viel mit ihren Vätern körperlich aktiv spielten, sind als Schulkinder beliebtere Spielgefährten von Gleichaltrigen als Kinder mit einer weniger engen Beziehung zum Vater.
  • Fünfjährige Kinder mit einer sehr vertrauensvollen und intensiven Beziehung zu ihren Vätern sind selbstständiger und sozial kompetenter, weniger ängstlich und stressresistenter als Kinder mit wenig vertrauensvollen Beziehungen zu ihren Vätern.
  • Kinder von Vätern, die sich um die schulischen Belange ihrer Kinder kümmerten, haben bessere Schulnoten und eine positivere Einstellung zur Schule.
  • Kinder mit enger und vertrauensvoller Beziehung zum Vater tendieren als Jugendliche weniger zu Drogenkonsum.
  • Söhne, die mit ihren Vätern ausgiebig körperlich gespielt hatten und deren Väter einen partnerschaftlichen Erziehungsstil pflegen, waren später sehr beliebte Jungen; während Söhne von autoritäre Vätern weniger beliebt sind.
  • Kinder von Vätern die sich stark in der Versorgung ihrer Kinder engagiert hatten, erzielten später bessere Schulleistungen.
  • Fünfjährige, deren Väter sich stark und emotional in der Erziehung engagierten, zeigten als Erwachsene, eine vergleichsweise hohe „emotionale Intelligenz“. Sie zeigten eine starke Fähigkeit zur Empathie und ein vergleichsweise glückliches soziales Leben: Sie hatten gute und stabile Partnerschaften und viele soziale Kontakte außerhalb der Familie.
  • Kinder mit einer intensiven Vater-Kind-Beziehung sind in ihren späteren Paarbeziehungen deutlich zufriedener als Kinder, die eine solche Beziehung nicht hatten.
  • Ein hohes Maß an väterlichem Engagement in der Kindererziehung reproduziert dieses Verhalten eine Generation später.

Ihr Engagement und Ihre emotionale Beteiligung am Leben Ihres Kindes wirken sich also nicht nur in dem Moment aus, in dem Sie mit Ihrem Kind spielen, mit ihm sprechen, und es versorgen. Sie bieten Ihrem Kind damit einen Guten Start, von dem es sein Leben lang profitieren wird.

Es lebe der Unterschied!

Es ist am günstigsten für die Entwicklung von Kindern, wenn sie von zwei Elternteilen begleitet werden, die sich nicht gleich, sondern unterschiedlich verhalten, sich aber in der Erziehung kooperativ ergänzen.

So kann und muss sich das Kind mit zwei verschiedenen Menschen auseinandersetzen – mit zwei verschiedenen Arten, versorgt zu werden, Grenzen gesetzt zu bekommen, usw.
Und: Zwei Menschen sind ohnehin niemals gleich.
Zum Glück für die Kinder, denn in der Väterforschung setzt sich die Einschätzung durch: Der Einfluss des Vaters auf das Kind ist größer, wenn sich sein Verhalten in Erziehung und Versorgung von dem seiner Partnerin unterscheidet.

Kinder profitieren also davon, dass Väter und Mütter unterschiedlich sind. Entwickeln Sie also Ihren eigenen „Vater-Stil“!

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vgl. u.a.: Early Childhood Development: Practice and Reflections, Number 20, April 2004
Supporting Fathers.Contributions from the International Fatherhood Summit 2003. Hrsg. Bernhard van Leer Foundation